Selbstgemachte Chilisauce

Selbstgemachte Chilisauce

Diese feurige, selbstgemachte Chilisauce besteht hauptsächlich aus selbst angebauten Chilischoten. Tomaten, Knoblauch und herrliche Gewürze verleihen der Chilisauce das gewisse Etwas.

Vor einigen Jahren haben wir begonnen Gemüse, allem voran Chilis, anzubauen. In der Regel sind Chilipflanzen sehr ertragreich und so kommt es gegen Ende des Sommers oft vor, dass Unmengen an Chilis übrig bleiben. Da man Chilis nicht in großen Mengen verzehren kann, ist es naheliegend die überschüssigen Chilis für eine selbstgemachte Chilisauce zu verwenden.

Die Welt der Chili

Was macht die Chilischote eigentlich so scharf? Viele meinen ja, dass die Schärfe in den Kernen liegt. Dies stimmt jedoch nur bedingt. Die größte Konzentration an Capsaicin findet sich in den inneren weißen Scheidewänden (=Plazentawände).

Capsaicin dockt an die Schmerzrezeptoren (sog. Vanilloid-Rezeptoren) der Mundschleimhaut an und bewirken dadurch die wahrgenommene Schärfe. Da die Körner direkt an den weißen Scheidewänden dranhängen, bekommen sie etwas an Schärfe ab. Aber die Kerne selbst sind geschmacklos und enthalten kein Capsaicin. Ebenso enthält die Spitze der meisten Sorten kaum Capsaicin.

Welche Chilisorten eignen sich für eine Chilisauce?

Um diese Frage zu beantworten, solltest du dir die Frage stellen, wie scharf du deine Chilisauce haben möchtest. Wir mögen es gerne sehr scharf und deshalb haben wir uns für Habanero und „Bishops crown“ oder auch als „Glockenchili“ genannt, entschieden.

Jalapeno sind zum Beispiel nicht ganz so scharf und können für eine „mildere“ Chilisauce verwendet werden. Der Schärfegrad wird mittels Scoville-Skala angegeben. Diese bestimmt, wieviel Capsaicin in einer getrockneten Chilischote enthalten ist. Der schärfste Chili der Welt hatte einen Schärfegrad von 2,2 Mio Scoville. Zum Vergleich: Ein Habanero hat 100.000 – 350.000 Scoville.

selbstgemachte Chilisauce

Wichtige Sicherheitshinweise für die Verarbeitung von Chilischoten

Bevor du mit der Zubereitung deiner ersten selbstgemachten Chilisauce beginnst, ist es wichtig, dass du ein paar wenige Sicherheitshinweise beachtest. Du musst bedenken, dass du mit wirklich scharfen Schoten arbeitest und damit dir oder deinem Umfeld nichts Schlimmes passiert, solltest du diese Hinweise unbedingt zu Herzen nehmen.

Handschuhe tragen!

Wenn du mit scharfen Chilischoten arbeitest, ist es grundsätzlich nicht schlecht, wenn du dabei Einmalhandschuhe anhast. Nicht nur die Haut an den Fingerkuppen kann unangenehm brennen, sondern auch die Augen, wenn du dir mit den „scharfen Fingern“ (un)absichtlich in die Augen oder sonst wohin am Körper greifst. Das kann dann ganz schön weh tun…
Einmalhandschuhe bekommst du online oder im Drogeriemarkt.

Lüften!

Während du die Chilis für die Sauce weich kochst, ist es ratsam die Küche gut zu lüften. Am besten ist es, dass du die Fenster während der gesamten Zubereitungszeit offen hältst. Denn bei ungenügender Belüftung können die scharfen Chilidämpfe unsere Atemwege stark reizen und in seltenen Fällen ein Gefühl von Atemnot hervorrufen. Wenn du einen Dunstabzug solltest du ihn während des Kochens verwenden.

Sensible Körperstellen nicht berühren!

Auch wenn du Handschuhe trägst, kann es trotzdem passieren, dass du wenige Capsaicin Moleküle auf deinen Fingern hast. Daher solltest du während und vor allem nach der Zubereitung der Chilisauce sensible Körperstellen (v.a. Augen, Lippen, Intimbereich, Wunden,…) NICHT berühren!

Sauber arbeiten!

Es ist besonders wichtig, dass du mit deinen kontaminierten Handschuhen so wenig wie möglich in der Küche/Wohnung berührst. Soll heißen: Falls dein Handy läutet, oder du etwas anderes in der Küche machen möchtest solltest du vorher unbedingt deine Handschuhe ausziehen! Am besten konzentrierst du dich voll und ganz auf das Zubereiten der Chilisauce. Bereite dir bereits alle Utensilien vor, die du für die Zubereitung der Chilisauce benötigst. So musst du nicht mit deinen kontaminierten Handschuhen Laden oder sonstige Dinge in der Küche berühren. Am Ende deiner Arbeiten solltest du auf jeden Fall alle Oberflächen und Utensilien gründlich reinigen!

Erste Hilfe Tipps, falls es im Mund zu stark brennt

Capsaicin ist ein fettlösliches Molekül und daher kann das starke Brennen mit fettreichen Lebensmittel gelindert werden. Hierzu einfach ein Glas pflanzliche Milch trinken oder ein Stück Brot mit veganer Margarine und/oder veganen Käse essen. Im Gegenzug dazu ist Capsaicin nicht wasserlöslich – also ein Glas Wasser hilft in diesem Fall leider gar nichts.

Aber für was brauche ich eine selbstgemachte Chilisauce?

Die Chilisauce kann vielseitig verwendet werden und eignet sich hervorragend um Speisen etwas Schärfe zu verleihen. Wir verwenden sie annähernd täglich. Egal ob auf einer Pizza, in leckeren Wraps oder gefüllten Pitabrötchen. Die Sauce eignet sich auch zum Kochen würziger Eintöpfe – dazu einfach ein paar Tropfen in den Topf geben.

selbstgemachte Chilisauce

Feurige Chilisauce

Diese feurige selbstgemachte Chilisauce besteht hauptsächlich aus selbst angebauten Chilischoten. Tomaten, Knoblauch und herrliche Gewürze verleihen der Chilisauce das gewisse Etwas.
Vorbereitung30 Minuten
Zubereitung45 Minuten
Einkochen10 Minuten
Gesamtzeit1 Stunde 25 Minuten
Portionen 10 Fläschchen

Zutaten
  

  • 1200 g Chilimix, klein geschnitten
  • 100 g Salz
  • 600 ml Hesperidenessig
  • 1600 g Tomaten gestückelt
  • 1000 ml Wasser
  • 16 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 4 Zwiebel, grob gewürfelt
  • 14 EL Sonnenblumenöl
  • 4 TL Kurkuma
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • 2 TL Ingwer gemahlen
  • 2 TL schwarzer Pfeffer
  • 200 ml Agavendicksaft

Zubereitung
 

  • Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin glasig anschwitzen. Klein geschnittenen Chili hinzufügen und bei geschlossenem Deckel ca. 5 Minuten rösten. Mit gestückelten Tomaten, Wasser und Essig aufgießen.
  • Hitze reduzieren, alle Gewürze und Sirup hinzufügen und die Sauce bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze für ca. 30 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren.
  • Am Ende die Chilisauce mit einem Stabmixer vorsichtig pürieren.

Sterilisieren

  • Geeignete Schraubgläser für ca. 15 Minuten bei 100°C im Dampfgarer auskochen. Falls du keinen Dampfgarer zur Verfügung hast, kannst du die Schraubgläser auch ca. 10 Minuten im kochenden Wasser sterilisieren.
  • Gläser auskühlen lassen und die noch heiße Chilisauce abfüllen.
  • Gläser gut verschließen und ein weiteres Mal auf ca. 100° erhitzen um die Sauce einzukochen.
  • Gut verschlossen ist die Chilisauce im Vorratsschrank mind. 12 Monate haltbar.
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28 Gedanken zu „Selbstgemachte Chilisauce“

  1. Hallo,
    Ich hab auch so kleine Fläschchen mit Aluminiumverschluss. Kann ich die gefüllten Fläschchen zum einkochen dann komplett inklusive dem Verschluss unter Wasser stellen? Oder wie wird die Soße in solche Fläschchen eingekocht?

    Antworten
  2. Hallo Uwe! Danke für dein Kommentar. Marmelade kann auf die gleiche Weise eingekocht werden. Wenn die Chilisauce ganz heiß in vorsterilisierte Gläser gefüllt wird sollte sie auch haltbar sein.
    Wir machen unsere Chilisauce immer so haltbar und bisher ist kein Glas explodiert (die Chilisauce hält jetzt schon das dritte Jahr)…ist uns bei Marmelade auch nicht passiert.
    Liebe Grüße, Sabine und Alex

    Antworten
  3. Also geschlossene , verfüllte Gläser noch einmal länger bei 100 Grad erhitzen? Hmmm, auch wenn nur noch wenig Flüssigkeit in der Soße ist, aber die wird ja zu Dampf , zu Wasserdampf. Der wiederum dehnt sich aus. Einmachgläser sind meiner Meinung nach keine Druckbehälter. Also vermute ich , dass da ein gewisses Gefahrenpotential besteht.

    Antworten
  4. Hallo, habe noch ca 1100g Long Cayenne Chilis (7-8 Schärfegrad) da und würde die gern zu eurer Soße umsetzen, allerdings habe ich auch noch nen Strauch voller Carolina Reaper und Bhutlah Chilis da, beide Schärfegrad 10+++
    Will mir jetzt die Soße nicht versauen mit zu viel Schärfe… ist es überhaupt ratsam davon welche zu nehmen?
    Und welchen Essig könnte ich anstelle noch verwenden?
    Viele Grüße
    Steven

    Antworten
    • Hallo Steven!
      Vielen Dank für dein Interesse an unserem Rezept. Ich würde sagen, der Schärfegrad ist Geschmackssache. Du könntest ja zwei Varianten machen, eine mittelscharfe Sauce und eine richtig feurige. Du könntest auch „normalen“ Tafelessig verwenden.
      Gutes Gelingen!
      Sabine und Alex

      Antworten
  5. Hallo, habe noch ca 1100g Long Cayenne Chilis (7-8 Schärfegrad) da und würde die gern zu eurer Soße umsetzen, allerdings habe ich auch noch nen Strauch voller Carolina Reaper und Bhutlah Chilis da, beide Schärfegrad 10+++
    Will mir jetzt die Soße nicht versauen mit zu viel Schärfe… ist es überhaupt ratsam davon welche zu nehmen?
    Und welchen Essig könnte ich anstelle noch verwenden?
    Viele Grüße
    Steven

    Antworten
  6. Hallo Kirsten! Das freut uns sehr, dass dir die Chilisauce mit deinen eigenen Chilis gelungen ist! Also wenn die Gläser richtig sterilisiert und verschlossen wurden hält die Chilisauce sehr lange. Wir lagern noch eine im Vorratsschrank von vor 2 Jahren und sie ist noch immer haltbar und schmeckt wunderbar. Wenn die Flasche geöffnet ist, bitte im Kühlschrank lagern.

    Liebe Grüße, Sabine und Alex

    Antworten
  7. Die Chillisauce mit selbst angezogenen Chillis aus dem Gewächshaus ist wirklich sehr lecker geworden, Danke für das tolle Rezept!
    Wie lange ist sie denn wohl haltbar und sollte ich sie im Kühlschrank lagern?
    Viele Grüße, Kirsten

    Antworten
  8. Falls es zu stark brennt: „ein Glas pflanzliche Milch trinken oder ein Stück Brot mit veganer Margarine und/oder veganen Käse essen“
    Hier ganz wichtig zu beachten, es MUSS vegane Milch , Käse oder Butter sein. mit tierischen Produkten aus Kuhmilch funktioniert das nicht.
    Das Rezept ist super. Ich habe damit ein „leicht pikantes“ Sösschen aus Carolina Reaper gemacht. Ich verwende aber an Stelle des normalen Salzes, geräuchtes Salz. Das gibt der Sauce einen Hauch von BBC mit rein.

    Antworten
  9. 5 Sterne
    Super Rezept, vielen Dank! Natürlich nicht 1 zu 1 umgesetzt da man sich ja selber noch verwirklichen möchte 😄. Aber die Grundbausteine so übernommen. Verwendete Chilisorten: Habanero, Dorset Naga, Scotch Bonnet und Bischofsmützen.

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  10. Hi!
    Habe dieses Jahr sehr viele Chilis, Habanero und birds eye, deshalb freue ich mich schon drauf, euer Rezept auszuprobieren. Ich hab aber noch eine Frage: wie viel fertige Sauce ist es denn geworden oder welches Volumen hatten eure Fläschchen?
    Danke und liebe Grüße, Isabella

    Antworten
    • Hallo Isabella!
      Heuer ist offensichtlich wieder ein tolles Chilijahr. Habaneros eignen sich hervorragend für diese Chilisauce ☺️
      Wir haben unterschiedlich große Fläschchen verwendet, da wir von den kleinen nicht genug hatten. Das Volumen der Fläschchen reichte von 100 ml bis 500 ml. Insgesamt hatten wir ca. 4 – 5 Liter fertige Chilisauce.
      Als Gefäß eignet sich auch eine 500 ml leere Glasflasche (zb passierte Tomaten oder Ketchup) oder zur Not auch ein Marmeladenglas 😉
      Gutes Gelingen!

      Liebe Grüsse,
      Sabine und Alex

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  11. 5 Sterne
    Hallo Sabine und Alex, ich habe eure chilisauce gemacht und sie wurde perfekt. Ich habe zwar etwas weniger Wasser genommen, die Sauce ist so sämig wie ich sie wollte. Der Geschmack ist gigantisch, eine wahrliche Geschmacksexplusion. Danke für das wunderbare Rezept

    Antworten
    • Hallo Marco! Es freut uns wirklich sehr, dass dir die Chilisauce schmeckt! Unsere Chilisauce war eigentlich dick genug. Aber du könntest zum Beispiel weniger Wasser verwenden (nur so viel Wasser, bis die Chilis im Topf damit bedeckt sind). Oder vielleicht sind deine gestückelten Tomaten aus der Dose etwas zu wässrig – vielleicht hier eine andere Sorte kaufen und ausprobieren.
      wir hoffen, wir konnten dir weiterhelfen!

      lg,
      Sabine & Alex

      Antworten
  12. 5 Sterne
    Hab mit dem Rezept meine Habaneros verarbeitet. Hab es nur geringfügig angepasst, statt Reissirup hab ich Honig genommen und da Kreuzkümmel gerade alle war, hab ich stattdessen eine arabische Gewürzmischung genommen. Als Essig hab ich lieber Weißweinessig, da er eine leichte Süße hat. Sehr fein würzig und vor allem scharf die Sauce. 😉 Danke Sabine für’s Rezept!

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